Unter dem Radar der meisten Investoren

04. April 2019

Shareholder Value mit neuem Value Focus Fund

Die Shareholder Value Management AG (SVM) hat zum 01. Januar einen neuen Fonds in Deutschland zugelassen. Mit dem „Frankfurter – Value Focus Fund“ steht jetzt Anlegern ein Fonds zur Verfügung, der sich – typisch für das Haus – dem Value-Ansatz verschrieben hat. Gleichzeitig verfolgt das Fondsmanagement einen äußerst konzentrierten Ansatz. So werden beispielsweise nur 15 bis 20 Werte in das Portfolio aufgenommen. Warum ist das so? Sasa Perovic führte dazu ein Interview mit Fondsmanager Ronny Ruchay.

einBlick: Herr Ruchay, Sie beraten den Fonds gemeinsam mit Frank Fischer. Findet sich in dem Fonds daher auch die typische Value-Handschrift von Hr. Fischer wieder?

Ruchay: Auf jeden Fall! Ich habe mich bereits seit meinem Studium mit der Philosophie der ValueLegenden Warren Buffett und Charlie Munger beschäftigt. Große Wettbewerbsvorteile, großes Wachstumspotenzial und ein Management, das Anteile am Unternehmen hält – all das sind Faktoren des Value-Investings, die eine starke Performance erwarten lassen. Das kommt Anlegern auch in diesem Fonds zugute.

einBlick: Warum haben Sie sich dann mit der Zulassung in Deutschland so viel Zeit gelassen? Immerhin liegt seine Auflage schon über zehn Jahre zurück.

Ruchay: Der Fonds blickt in der Tat auf eine sehr lange und erfolgreiche Historie zurück. Bislang war er nur einem kleinen Investorenkreis, also Family and Friends, vorbehalten. Die Teilhabe an unserem Erfolg möchten wir nun auch einem größeren Anlegerkreis ermöglichen. Der Fonds ist klein, fein und dank seiner Struktur flexibler als ein OGAW / UCITS Fonds. So kann er beispielsweise mit einem hochkonzentrierten Portfolio auf die besten Ideen setzen.

Die Fondsmanager Ronny Ruchay (rechts) und Frank Fischer (links)

einBlick: Das hört sich nach einer „hohen“ Wette mit entsprechenden Risiken an.

Ruchay: Ich stelle eine Gegenfrage: Warum sollte ein Fondsmanager sehr viele Titel, z.B. 80, 90 oder mehr als 100, in seinem Portfolio halten? Die kann er doch qualitativ gar nicht alle wirklich tracken. Wir hingegen fokussieren uns auf gute Titel, die wir dann aber auch sehr gut kennen und bewerten können, auch auf der Risikoseite. Gibt es keine guten Investmentgelegenheiten, dann wird das Fondsvermögen auch nicht sinnlos gestreut. Kurzfristig kann ein hochkonzentriertes Portfolio natürlich zu höheren Schwankungen führen. Allerdings tun wir alles, um unsere Anleger vor permanenten Kapitalverlusten zu schützen.

einBlick: Sie investieren vornehmlich in Small und Mid Caps. Insofern ist der Fonds eher etwas für risikobewusste Anleger.

Ruchay: Das kommt auf den Anlagehorizont an. Investoren, die mindestens 5 Jahre, besser sogar 10 Jahre in unsere Anlagestrategie investieren, werden eine gewisse Volatilität aushalten müssen, haben damit aber auch die Chance, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen. Small-Caps bieten auf der anderen Seite den Vorteil, dass sie bei den meisten Analysten weniger Beachtung finden. Sie segeln also unter dem Radar der meisten Investoren. Das genau ist unsere Chance, regelrechte Perlen im Markt zu finden. Allerdings scheuen wir uns auch nicht, vereinzelt Qualitäts-Large-Caps in das Portfolio aufzunehmen, wenn sie alle Tests erfolgreich durchlaufen haben und eine hohe Rendite erwarten lassen. Da sind wir pragmatisch.

einBlick: Wie funktioniert Ihr Selektionsmodell? Was ist das Geheimnis?

Ruchay: Bei der SVM verfolgen wir eine Strategie, die stark an der Philosophie von Benjamin Graham und Warren Buffett angelehnt ist. Unternehmen müssen einen identifizierbaren ökonomischen Burggraben, einen sogenannten Moat, haben, der nachhaltig ist. Das können beispielsweise Kostenführerschaft oder auch Netzwerkeffekte sein, damit der Wettbewerb auf Abstand bleibt. Wichtig ist bei der Auswahl auch der sogenannte Business Owner, was nichts anderes bedeutet, als dass das Management das Unternehmen wie ein Eigentümer führt.

Wir nutzen einige Screens – von ganz einfach bis hochkomplex – die ständig weiterentwickelt werden. Screens sind allerdings nur eine Quelle von vielen, die wir für die Ideengenerierung nutzen. Zunächst durchlaufen die Unternehmen einen Nachhaltigkeitsfilter. Wir haben einen Katalog von Ausschlusskriterien wie zum Beispiel die Herstellung von Waffen, Erzeugung von Kernenergie oder Glückspiel. Hat ein Unternehmen einen Umsatzanteil von mehr als 10 Prozent in so einem kritischen Geschäftsfeld, ist das Unternehmen draußen, dann kommt es nicht in die engere Auswahl. Bei meinem Screening schaue ich dann im nächsten Schritt vor allem auf eine langjährige herausragende finanzielle Entwicklung. Uns interessieren ausschließlich Unternehmen, die schon bewiesen haben, dass ihr Geschäftsmodell sehr erfolgreich ist und das Management wie ein Eigentümer agiert. Der Preis spielt zunächst eine untergeordnete Rolle. Hohe Kapitalrenditen, ein hoher freier Cashflow, hohes und vor allem konsistentes Wachstum sind beispielsweise Faktoren, die durch das Screening geprüft werden. Das war der einfache Teil. Danach beginnt die eigentliche Arbeit. Dann gilt es herauszufinden, warum die Zahlen so waren wie sie waren und ob die Faktoren, die dafür ausschlaggebend waren, über die nächsten zehn Jahre mit hoher Wahrscheinlichkeit so bleiben. Das Screening sortiert bereits fast 90 Prozent der Unternehmen aus. Nach dem eigentlichen Analyseprozesse hat sich die Anzahl dann nochmals stark reduziert. Der Auswahlprozess für die Unternehmen ist ziemlich hart.

einBlick: Wo ist der Fonds handelbar?

Ruchay: Der Fonds kann über alle gängigen Plattformen in Deutschland gekauft werden.

Die Merkmale des Fonds

  1. Investment, das sich an risikofreudigere und langfristig orientierte Anleger richtet
  2. Konzentriertes Value-Portfolio ausgesuchter Nebenwerte im Mantel eines Alternativen Investmentfonds (AIF)
  3. Erfolg und langjährige Erfahrung bei der Einzeltitelauswahl des Beraters
  4. Herausragende langfristige Wertentwicklung (1. Platz 10 Jahre Morningstar)

Ihr Netfonds-Team

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