Neue Studie zur RiesterRente mit Reformvorschlägen

23. August 2019

Auch das Thema Flexibilisierung von Garantiezusagen wird behandelt

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) sowie das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) haben gemeinsam eine neue Studie zur RiesterRente vorgestellt. Der Titel lautet sehr drastisch „Die Riester-Rente: „Abwracken“ oder „Aufrüsten“?“ mit dem Untertitel: „Evolution der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge – Möglichkeiten und Chancen“.

Dabei wird konkret auf den aktuellen Ist-Zustand der RiesterRente eingegangen und die Frage gestellt, ob neue Produktlösungen oder gar komplett neue (Renten-)Konzepte notwendig sind oder die bestehenden Lösungen modifiziert und angepasst werden können und müssen.

Gerade die Thematik rund um die aktuelle Situation des „Niedrigzins“ hat mit den Entwicklungen der letzten Wochen an erheblicher Dramatik hinzugewonnen. Wie in unserem Newsletter bereits berichtet, ist es zu einer historischen Situation gekommen, indem alle Deutschen Staatsanleihen eine negative Rendite ausgewiesen haben.

Die Kernaussagen der Studie lauten wie folgt:

  1. Die Riester-Rente ist hinsichtlich Rentabilität, der Verbreitung und der Marktdurchdringung, in den Kundengruppen, die sie erreichen sollte, als Erfolg zu werten.
  2. Aber: Die aktuelle Ausgestaltung bedarf dringend einer Reform, um einen deutlich höheren Anteil der Förderung in die Verträge der Riester-Kunden zu bekommen.
  3. Die Flexibilisierung der obligatorischen Beitragsgarantie würde darüber hinaus das Produktangebot vielfältiger und chancenreicher machen.
  4. Weiterhin sollte die Fördersystematik so vereinfacht werden, dass jeder Kunde den Mehrwert unmittelbar versteht. Beispiel: Für jeden gezahlten Euro erhält man 50 Cent vom Staat.

Die Forscher kommen zu folgenden Erkenntnissen:

  • Die Riester-Förderung erreicht alle Einkommensgruppen
  • Frauen werden überproportional angesprochen
  • Die Rentabilität der realen Verträge ist besser als vielfach behauptet
  • Die Flexibilisierung der Garantie macht Produktangebot breiter und chancenreicher
  • Vereinfachte Fördersystematik bringt weniger Bürokratie, mehr Transparenz und mehr Geld in die Riester-Verträge

Statt neuer Instrumente, die die Altersvorsorgelandschaft in Deutschland noch komplexer machen würden, sollte die Riester-Rente sinnvoll reformiert werden. Man kann nur hoffen, dass die Studie die politischen Entscheidungsträger erreicht und es zu entsprechenden Maßnahmen und Anpassungen kommt.

Die Studie steht HIER zum kostenlosen Download bereit.

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