Kurzinterview mit Frank Breiting / DWS

18. Dezember 2019

Themen zum Jahresende und Ausblick für Anfang 2020

Das Jahresende naht. Zeit zurück zu schauen, aber auch den Blick nach vorne zu richten. Vielen ist Frank Breiting von der DWS aus unserem Kundenmagazin „einBlick“ bekannt. Wir möchten das Jahresende nutzen, um eine Voraussicht für 2020 zu wagen und haben deshalb ein Kurzinterview durchgeführt.

Netfonds: Hallo Herr Breiting, vielen unserer Vermittlern/innen sind Sie aufgrund regelmäßiger Beiträge in unserem Kundenmagazin „einBlick“ bekannt. Das Magazin erscheint ja immer zweimal im Jahr und benötigt einen entsprechenden Vorlauf. Der Newsletter bietet die Möglichkeit, aktuelle Themen und Trends schneller zu thematisieren. Deshalb möchten wir gerne in regelmäßigen Abständen immer wieder Ihre Meinung und Eindrücke zu aktuellen in Erfahrung bringen. Bei Ihnen persönlich gab es jetzt eine berufliche Veränderung?

Frank Breiting: Das stimmt. Während ich bisher im Schwerpunkt für Altersvorsorge und Versicherungen verantwortlich war, gesellen sich nun noch die Kollegen zu mir, die sich um Vertriebsgesellschaften und Pools wie Netfonds kümmern und auch die Kollegen, die das DWS-Gesicht in den Regionen sind. Da diese Bereiche ohnehin sehr eng zusammenarbeiten, ist die organisatorische Zusammenführung sehr sinnvoll. Wir wollen in Zukunft die DWS noch „handlicher“ im Umgang mit unseren Partnern machen.  Das Ganze fällt in eine Zeit, in der eine Reform der Riesterrente, die BaFin-Aufsicht für Finanzanlagenvermittler, ESG in der MiFID usw. heiß diskutiert werden. Die Ergebnisse werden für alle Geschäftspartner der DWS  in den kommenden Monaten und Jahre Konsequenzen haben. Wir werden hier rechtzeitig passende Antworten für Sie parat haben.

Netfonds: Auf der DKM (Deckungskonzeptmesse in Dortmund) im Oktober hielten Sie auch einen Vortrag zum Thema „Nachhaltige Anlagen“…

Frank Breiting: Tatsächlich ist das – neben der Diskussion um die private Vorsorge – von allen regulatorischen Vorhaben das, welches die gravierendsten Folgen für uns alle haben wird. Und das nicht nur, weil der Regulator es will, sondern weil ich davon überzeugt bin, dass es heute den Nerv des Anlegers voll trifft. Wir spüren zunehmend Nachfrage nach Konzepten, die auch in der Geldanlage helfen, nachhaltiges Wirtschaften zu unterstützen. So sind es gerade Konzepte wie z.B. der DWS Invest SDG Global Equities, die zeigen, wie sehr Kunden diese Strategien nachfragen.

Der Fonds hat in einem Jahr fast 250 Mio. € einsammeln können und das über Partner, die Nachhaltigkeit bisher nicht primär im Fokus hatten. Die Rückmeldungen aus dem Vertrieb sind extrem positiv, da dem Kunden konkret gezeigt werden kann wie die Investmententscheidung dabei hilft die UN-Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. Somit wird das Kundengespräch um eine Facette reicher und es geht nicht „nur“ um Ertragszahlen und Versorgungslücken, sondern auch um Zugang zu sauberem Trinkwasser, nachhaltige Fischerei, Klimaschutz und die Bekämpfung von Hunger. Das bringt Emotionen ins Beratungsgespräch, die den Kunden die Anlageentscheidung und ihre Konsequenzen positiv und plastisch vor Augen führen. Alleine deswegen sollte man die Integration von Nachhaltigkeit in den Zielmarktabgleich nicht nur als „noch so ein“ Regulierungsthema nehmen.

In der Altersvorsorge sind wir ebenfalls in Sachen ESG aktiv: In der DWS BasisRente Komfort bieten wir mittlerweile zwei ESG-Fonds zur Auswahl an, um auch hier den Kundenbedarf zu befriedigen.

Netfonds: Welche weiteren Themen werden in 2020 eine Rolle spielen?

Frank Breiting: Das Jahr wird außerdem dominiert von der Debatte um den Kurs der Koalition in Sachen Rentenpolitik. Der bedrohlichste Teil der Debatte dreht sich um den möglichen Eintritt des Staates in die private Altersvorsorge, was für uns in keiner Weise akzeptabel wäre. Der Staat hat Regeln aufzustellen und Schiedsrichter zu sein. Wenn der Schiedsrichter aber aktiv mitspielt, ist das nicht nur im Sport problematisch.

Positiv an der aktuellen Diskussion ist, dass nun auch Bewegung in das Thema Riester kommt und wir hoffentlich Erleichterungen bei der Garantie und in der Zulagensystematik erreichen können. Zumindest erhalten wir hier in Berlin viele positive Rückmeldungen. Aber das erfordert sehr intensive Gespräche mit allen politischen Parteien und mit mindestens drei Ministerien. Das heißt für mich: Auch 2020 viele Reisen in die Hauptstadt.

Netfonds: Vielen Dank für dieses Interview und bis zum nächsten Update.

Frank Breiting, DWS

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