Jupiter will britische Fondsgesellschaft Merian übernehmen

19. Februar 2020

Meldung

Wie FONDS professionell am Montag berichtet, strebt der britische Asset Manager Jupiter den Kauf von Merian Global Investors an. Durch das Zusammengehen entstünde einer der größten Retailanbieter des Königreichs. Allerdings kämpften beide Gesellschaften zuletzt mit Nettomittelabflüssen.

Der britische Fondsgesellschaft Jupiter will Merian Global Investors schlucken. Dies teilte Jupiter am Montag (17. Februar) mit. Durch den Zusammenschluss würden die Häuser zu den größten Retailanbietern Großbritanniens aufrücken. Zusammengenommen verwalten sie ein Vermögen von 65 Milliarden britischen Pfund (78 Milliarden Euro). Am Wochenende hatten die Briten bereits Presseberichte bestätigt, wonach beide Häuser in „fortgeschrittenen Verhandlungen“ stehen.

Merian war 2018 aus Old Mutual Global Investors entstanden. Deren Firmenführung hatte das Asset-Management-Geschäft aus dem gleichnamigen Versicherungskonzern herausgekauft. Die Übernahme durch den Wettbewerber Jupiter hat nun ein Volumen von 370 Millionen britischen Pfund (445 Millionen Euro). Den Kaufpreis begleicht Jupiter über die Ausgabe neuer Aktien, die an die Aktionäre von Merian gehen. Zusätzlich sollen bis zu 20 Millionen Pfund an die Kernanteilseigner von Merian fließen, unter anderem an den Fondsmanager und früheren Firmenchef Richard Buxton.

Zweckgemeinschaft

Die Transaktion dürfte wesentlich auf Jupiter-AM-Chef Andrew Formica zurückzuführen sein. Er war erst im Frühjahr 2019 an die Spitze des Fondsanbieters gerückt und hat den Ruf, Übernahmen und Fusionen geschickt einzufädeln. So hatte er zuvor Henderson gelenkt und dessen Zusammenschluss mit dem US-amerikanischen Haus Janus eingefädelt.

Der Kauf von Merian wäre keine kleine Hochzeit: Merian verwaltet ein Vermögen von 22, Jupiter von 43 Milliarden Pfund, doch beide Gesellschaften haben zuletzt unterm Strich Mittelabzüge erlitten. So verwaltete Merian zum Zeitpunkt der Abspaltung von Old Mutual vor zwei Jahren noch gut 30 Milliarden Pfund. Der damalige Management-Buyout hatte ein Volumen von fast 600 Millionen Pfund.

Passendes Pärchen

Jupiter-Chef Formica bezeichnet den Deal als „spannende Übernahme“, durch die Jupiter seine Position ausbauen werde. Der Zusammenschluss habe Skaleneffekte zur Folge und verbreitere das Sortiment. Merian-Vorstandschef Mark Gregory ergänzt der Mitteilung zufolge: „Jupiter passt strategisch und von der Investmentkultur her sehr gut zu uns.“ Dem Zukauf müssen noch die Aktionäre von Jupiter sowie die Wettbewerbs- und Aufsichtsbehörden zustimmen. Der Zusammenschluss soll in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen

Andrew Formica ist seit März 2019 Chef von Jupiter Asset Management

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