„Der Fonds konnte seine defensiven Qualitäten in der Korrektur gut ausspielen"

04. Juni 2020

Interview mit Roland Zauner, Kepler Fonds

Die in Linz ansässige KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft bietet einen interessanten risikoreduzierten Managementansatz für Aktien. Im Interview mit Netfonds erläutert Fondsmanager Roland Zauner die Details.

Netfonds: Bitte beschreiben Sie kurz Anlagestrategie, Konzept und Zielsetzung des Fonds.

Roland Zauner: Der KEPLER Risk Select Aktienfonds investiert weltweit sowohl in den entwickelten Märkten als auch in den Emerging Markets. Dabei werden Aktien großer und mittelgroßer Unternehmen (Large/Mid Caps) nach dem Minimum-Varianz-Ansatz ausgewählt. Das Portfolio wird so konstruiert, dass es im Vergleich zu einem internationalen Aktieninvestment eine niedrigere Volatilität erwarten lässt.

Netfonds: Welche Branchen stehen bei diesem Min-Var-Konzept im Fokus?

Roland Zauner: Aktien aus nicht zyklischen Branchen wie Nahrungsmittel, Gesundheitswesen, Telekommunikation oder Versorger sind durch dieses Fondskonzept deutlich stärker gewichtet als Aktien aus zyklischen Branchen. Der Vorteil dabei: Dieser defensivere Minimum-Varianz-Ansatz bei der Titelselektion federt starke Kurseinbrüche besser ab, bietet gleichzeitig aber ähnliche langfristige Ertragschancen wie klassische Aktienportfolios.

Netfonds: Wie sieht die Zusammenstellung des Min-Var-Portfolios konkret aus?

Roland Zauner: Das Anlageuniversum umfasst aktuell ca. 2500 Aktien. In einem ersten Schritt werden Aktien, die nach fundamentalen Kennzahlen teuer sind oder eine recht instabile Entwicklung aufweisen, aussortiert. Anschließend folgt eine sogenannte „Minimum Varianz“-Optimierung. Die daraus resultierenden Kaufkandidaten werden vor einer endgültigen Kaufentscheidung qualitativ überprüft. Sollte ein Titel aus irgendeinem Grund nicht akzeptabel sein, wird er aus dem Universum entfernt und der Optimierungsprozess erneut angestoßen.

Netfonds: Wie sieht das Risiko/Rendite-Profil des Fonds aus?

Roland Zauner: In Phasen stark fallender Kurse verliert man mit einem Minimum-Varianz-Fonds in der Regel weniger als der breite Aktienmarkt. Im Gegenzug ist man bei stark steigenden Kursen nicht ganz vorne mit dabei. Über einen längeren Zeitraum gesehen kann der Minium-Varianz-Ansatz, der im KEPLER Risk Select Aktienfonds angewendet wird, somit eine risikoadjustiert bessere Performance liefern. Für Anleger ist so ein vergleichsweise ruhigerer Kursverlauf attraktiv.

Netfonds: Wie schlägt sich der KEPLER Risk Select Aktienfonds im aktuell extrem volatilen Marktumfeld?

Roland Zauner: Das Verhalten des Fonds war auch in der jüngeren Vergangenheit so wie man es vom Minimum-Varianz-Konzept her erwarten würde: Während der Fonds in den starken Anstiegen (etwa im Jahr 2019 oder im Rebound im April/Mai 2020) hinter dem Markt zurückblieb, konnte er in der Korrektur im Februar/März 2020 seine defensiven Qualitäten gut ausspielen.

Roland Zauner, Kepler Fonds

Roland Zauner, Kepler Fonds

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