Das Murmeltier: Die Einheitsversicherung

18. Januar 2018

Kein Grund zu warten!

Es war ja eigentlich vom Tisch. Das Projekt Einheitsversicherung. Nun ist es wieder auf dem Tisch des Hauses. Die CSU warnt vor der „sozialistischen Einheitsversicherung“. Jens Spahn von der CDU lässt sich zitieren, es gäbe weitaus wichtigere Themen. Selbst Doris Pfeiffer vom GKV-Spitzenverband hat sich kritisch zu einer Einheitsversicherung geäußert. Die Begründung möchten wir an dieser Stelle nicht zitieren. Einzig die SPD hält die Fahne hoch.

Was hat das nun mit unserer täglichen Beratungsarbeit zu tun?

Wir dürfen gespannt sein, was aus den Koalitionsverhandlungen herauskommt. Möglicherweise kommt der eine oder andere Kunde mit der Frage um die Ecke, was denn nun sei, wenn es eine neue Einheitsversicherung gibt. Oder ob es klug sei, abzuwarten, bis sich das Thema entschieden hat.

Wir finden, die Antwort ist ganz einfach:

Zu warten lohnt sich nicht! Die Diskussion um eine Neuordnung des deutschen Gesundheitssystems ist kein Grund nicht in eine Private Vollversicherung zu wechseln. Genau betrachtet läuft diese Diskussion nun schon seit mehr als 10 Jahren. 1998 ging die SPD erstmals mit dem Thema in einen Wahlkampf und plakatierte das sogar. Wenn also ein Kunde nun warten möchte, bis diese Frage entschieden ist, kann er sprichwörtlich lange warten. Politisch gesehen ist die Frage entschieden: Es ist eine Minderheitenmeinung, für die es noch nie eine parlamentarische Mehrheit gab. Auch derzeit ist sie nicht in Sicht.

Ändert Abwarten irgendetwas an den Vorteilen einer Privaten Krankenversicherung?

Nein – rein gar nichts! Wer für eine PKV heute in Frage kommt und nach Prüfung aller Umstände auch wirklich geeignet und bei guter Gesundheit ist, erreicht genau gar nichts, wenn er abwartet.

Und wenn doch?

Der grundlegende Gedanke der Einheitsversicherung ist es, alle heimzuholen in die einheitliche Versorgung. Deswegen ist ein Kernaspekt des Konzeptes, den PKV-Mitgliedern nach Einführung der Einheitsversicherung ein Sonderaufnahmerecht darin einzuräumen. (Die ganz Linken träumen ja davon, dass dann auch anteilig die Alterungsrückstellungen in den Gesundheitsfonds fließen. Naja…)

Fazit!

Wer heute in die PKV geht, kann morgen wählen, was er zu tun gedenkt, sollte es tatsächlich eines Tages dazu kommen. Wer heute in der GKV bleibt, wird einfach überführt und fertig.

Ihr Oliver Bruns

Ansprechpartner

 

Oliver Bruns
Geschäftsfeldentwicklung KV
Partner der NVS AG
E-Mail: obruns@netfonds.de
Telefon: 0163 506 4511

Oliver Bruns, Jahrgang 1967, ist seit über 20 Jahren Berater mit Schwerpunkt KV und Pflege, Buchautor und gefragter Speaker. Seit dem 1. März 2015 ist er bei NVS Netfonds Partner.